Nocturne ein träumerisch poetischer Tanzabend zwischen Melancholie und Aufbruch
Der Abend erlöst von den Strapazen des Tages des Lebens. Die Nacht ist Wendepunkt zum Neubeginn. In Zeiten von Turbulenzen eintauchen in Frieden und Harmonie, geleitet von Vogelgesängen und der Musik Astor Piazzollas, getragen von Schöpfungskraft. Der Tanz oszilliert zwischen Flamencoelementen, improvisatorischem Tanz und weiteren Stilelementen, lebensbejahend entschlossen, weiterzugehen.
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Nach den Produktionen «Kalaschnikowa» und «No Tears» ist «Nocturne» der dritte Teil einer Trilogie zum Thema Krieg und Frieden.
Ohne auch nur im Entferntesten daran gedacht zu haben, dass im Jahr 2022 in Europa ein Krieg mit internationaler Ausstrahlung ausbricht, entstanden die ersten beiden Produktionen «Kalaschnikowa» (2016) und «No Tears» (2020), wie durch eine unbewusste Vorahnung angetrieben, der Zeit voraus, ohne dies zu suchen. Im ersten Teil der Trilogie, der Produktion «Kalaschnikowa», stand im Zentrum der Recherche die akustische Parallele von Seriefeuer und den salvenartigen Fussschlägen des Flamencotanzes. Die Waffe als eine Konstruktion zur Destruktion. Um die Orchestrierung von Menschen zu Krieg ging es im zweiten Teil der Trilogie, der Produktion «No Tears». Ist die Raserei vorbei, müssen sich immense seelische und körperliche Wunden wieder schliessen. Zurück bleiben Narben, die wie Mahnmale in der Seele und im Körper ruhen.
In «Nocturne», dem dritten Teil der Trilogie, finden die Menschen zurück zu Harmonie und Lebenskraft. Hilfe bietet dabei die Natur. Diese Idee ist nicht neu, aber deshalb nicht weniger aktuell. Die heilende Kraft der Natur wird über eingespielten Wald-Vogelgesang in das Projekt eingeführt. Der Wald als besonders kraft- und harmoniespendende Naturerscheinung. Er wird von zahlreichen Vögeln aller Art bewohnt, die ihn von Frühling bis Herbst allmorgendlich und allabendlich erklingen lassen. Die Nachtigall bringt die Nacht bis zum Tagesanbruch zum Erklingen. Der Wald wird so zum faszinierenden Klangkörper, eine Wohltat und sanfte Energiequelle für den Menschen. In einer tänzerischen Recherche wird ergründet, wie sich die Seelen der Tänzerinnen und Tänzer mit diesem Klangkörper verbinden, ihre Körper durch die Klänge zu schwingen, ihre Zellen zu atmen beginnen und ihre Bewegungen zu Harmonie finden.
Der Vogelsang geht über in Kompositionen von Astor Piazzolla. Die darin allpräsenten Klänge des Bandoneons scheinen einander zu jagen wie zuvor die Stimmen der Vögel, lebensbejahend, dynamisch, von einer Urkraft durchdrungen, Raum schaffend für schwermütige Erinnerungen, jedoch fest entschlossen, diese zu überwinden und kraftvoll aufzulösen. Der Tanz lässt sich durch die Dynamik der Musik treiben, entlädt sich in den Raum hinaus, erlöst von der Tragik der vorangehenden Projekte.
Nocturne | Koproduktion mit Haus der Kunst St.Josef |
Choreographie & Konzept | Anet Fröhlicher |
Tanz | Antonio Dias |
Swaantje Gieskes | |
Jojo Hammer | |
Henna-Elise Ventovirta | |
Raum-Installation | Reto Emch |
Lichtdesign | Anet Fröhlicher |
Gestaltung | Isabel Kerle |
Musik | Astor Piazzolla |
mit freundlicher Unterstützung
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